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Das 33. Programm der "Brennesseln":

Altleibersommer

Stimmt es, daß uns ein Kampf alt versus jung, oder arm gegen reich bevorsteht? Ist die Zukunft ebenso grau, wie das schüttere Haupthaar der Geronten, Senioren und anderen Angejahrten und Hochbetagten, die den Jungen die Existenz wegleben? Hat die Enkelgeneration tatsächlich schon zwei Altvordere im Genick und das bei 4 Jobs zum Existenzminimum?

Ist die medizinische Versorgung schuld, daß viele 70+ler topfit vom Drittwohnsitz aus Mallorca twittern, wie schön es in der Pense ist, oder doch nur vorm Flachbildschirm dem Ablaufdatum entgegendämmern. Statt daß sie den Löffel abgeben und das Restbesteck in Silber gehalten, nebst angemessenen Latifundien und prallen Sparbüchern den Erben in den Rachen schmeißen. Oder sind das alles nur Erfindungen der Medien?

Die Risiken und Nebenwirkungen eines langen Erdendaseins sind zwar Demenz und Parkinson, Alzheimer ist zum Vergessen, aber vorher wird noch die Sau durchs Dorf getrieben. Die Kindes- und Kindeskinderkinder darben inzwischen neidisch vor sich hin und knabbern an den Hungertüchern. Stimmt es, daß die Nachgeborenen nun Attentatspläne in den Rucksäcken haben, ob dieser trostlosen Aussichten. Ist das der Dank dafür, daß man sie großgezogen hat mit Nutella-Broten bis zum Kariesausbruch, und Ihnen Zahnspangen bis zum Gaumensegel reingedrückt hat, damit sie bei den Nachhilfestunden adretter aussehen.

Man trifft sich Warteraum eines Arztes, der Krabbelstube der Geronten. Da erläutern ein Frühpensionist, ein pharmazeutisches Versuchskaninchen, Zivis und Renitenzrentner die Themen der Zeit. Ist Korruption tatsächlich politische Landschaftspflege? Muß das sein, das leere Köpfe nur leere Floskeln und leere Versprechungen produzieren? Ist Blödheit Fraktionszwang? Was ist die Unschuldsvermutung? Kann man von Schweinerei sprechen, wenn die Lasagne auf den Hund gekommen ist, obwohl es ein Pferd war? Ist Heilfasten nur Alternativen-Ramadan? Fragen über Fragen. Die "Brennesseln" suchen die Antworten dafür. Sie besingen die "Clique der Lauser" aber auch Experten, Waffenhändler, erklären Begriffe wie "Gendern" oder "Wir leben getrennt", schauen weiterhin den Politikern aufs Maul bei ihren Worthülsen von größter Banalität, egal aus welcher Richtung, ob von verbalen Brandbeschleunigern rechts der Mitte, pseudomarxistischen Dummschwätzern, kerzelschluckenden Anbiedermeiern, von Krötenzaun-Fetischisten mit Posten-Abo bis zur austro-kanadischen Söldnertruppe. Sie stellen einen Beruf vor, der besonders in radikal-geistlichen wie auch in freiheitlichen Kreisen Konjunktur hat.

Politiker, die in Brennessel-Programmen nicht vorkommen, haben es beruflich nicht geschafft. Selbstverständlich gibt es wie immer die aktuellen Conferencen zum Tagesgeschehen. Rundum erwartet einen 2 volle Stunden Gesellschaftskritik, die die Wiener Zeitung wie folgt charakterisierte: "Sehr boshaft und sie stehen voll und ganz zu ihren Verbalinjurien. Man muß wohl so lange im Geschäft sein wie die "Brennesseln" um sich dermaßen brutale Pointen leisten zu können, ohne sich vor Klagen der beschimpften Politiker – zu fürchten Und vor allem bieten sie ihren Zuhörern auch wieder das, was diese am meisten lieben: komplexe Wortspiele, die teilweise in Schachtelsätzen heruntergerattert werden, daß einem Hören und Denken vergeht."